Schnellere Beschaffungsprozesse mit APIs
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Veröffentlicht am 24. Januar 2022
Einkäufer von elektronischen Komponenten suchen händeringend nach neuen, besseren und schnelleren Möglichkeiten für die Suche nach Bauelementen. Die uralte Praxis, mehrere Websites von Distributoren, einige Aggregatoren und die eine oder andere Herstellerseite zu öffnen und dabei eine Teilenummer nach der anderen per Copy & Paste einzugeben, in der Hoffnung, einen Treffer zu landen, ist nicht mehr zeitgemäß. Tabellenblätter können zwar hilfreich sein, aber wenn diese Daten ausgegeben werden, sind sie oft schon wieder veraltet und müssen erneut aktualisiert werden. Wie an einem Spielautomaten in Las Vegas suchen die Einkäufer nach einem Treffer, geben eine Teilenummer nach der anderen ein und hoffen, dass sie einen Treffer landen. Wenn sie den Jackpot knacken, beginnt ein Wettlauf: Sie müssen eine Bestellung anlegen, genehmigen und abschicken, bevor der begehrte Bestand wieder vergriffen ist
Die meisten Einkaufsprofis haben dieses Spiel schon viel zu oft gespielt und sind der Meinung, dass es einen besseren und einfacheren Weg geben müsste, um Komponenten schnell zu finden (und vielleicht sogar zu kaufen). Sie sehnen sich nach den Tagen, an denen die „Suchliste“ einfacher zu bearbeiten ist und sie mehr Zeit mit wichtigeren und anspruchsvolleren Aufgaben verbringen können. Sie wollen ihre Arbeitszeit für Verhandlungen und Strategien auf höherer Ebene nutzen und das stundenlange Copy & Paste soll endlich der Vergangenheit angehören.
Die Automatisierung trägt langsam dazu bei, dass dieser Traum für einige der progressiveren Einkäufergruppen Wirklichkeit wird. Viele davon haben APIs (Application Program Interfaces) eingeführt, die ihnen einen Teil der endlosen Klickerei abnehmen.
APIs klingen zwar kompliziert, sind aber in Wirklichkeit ganz alltäglich. Sie sind so weit verbreitet, dass die meisten Leute heute vielleicht schon eine oder zwei benutzt haben. Wenn Sie schon einmal durch Ihre Social Media-Lieblingsplattform gescrollt haben, dann haben dort APIs für Sie Informationen über Katzen oder Golf oder Radfahren (oder was auch immer für Sie relevant ist) gesammelt, um sie in Ihrem Feed anzuzeigen. Ihr Profil auf vielen Social Media-Websites ist ein einzigartiges Datenpaket (das über eine API abgerufen werden kann), das Details über Ihre Interessen enthält.
Wenn Sie Katzen mögen, kann eine API nach Katzenbildern suchen – bei Golf ist es dasselbe. Katzen, die Golf spielen? Sicher, diese Information ist irgendwo vorhanden! Diese Anfragen oder „Aufrufe“ sind der eigentliche Trick einer API. Der „Aufruf“ zur Abfrage von Informationen kann millionenfach erfolgen und dauert nur Nanosekunden.
Und nun ersetzen Sie das Interesse an Katzen durch ein Interesse an 25 Stück Micron MTFDKBA1T0TFH-1BC15ABYY.
Diese Teilenummer und Menge ist das Datenpaket. Ihr API-fähiges System sendet einen Aufruf für diese Daten an Mouser Electronics, Inc. Mouser sendet an Ihr System auf sichere Weise die Information zurück, dass das Unternehmen 173 auf Lager hat sowie den aktuellen Preis. Der Aufruf und die Antwort können manuell oder in festgelegten Zeitabständen erfolgen. Und jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie jedes Mal, wenn Sie auf die Daten Ihrer Komponentensuche zugreifen, direkt neben diesen Daten aktuelle Informationen von Ihrem(n) bevorzugten Händler(n) darüber erhalten, welche Bestände für die Deckung Ihres Bedarfs zur Verfügung stehen.
Einige Einkäufergruppen gehen sogar noch einen Schritt weiter. Sie verwenden nicht mehr nur eine Angebots-API, sondern zusätzlich eine „Kauf“-API. Diese Kunden programmieren ihre Systeme so, dass sie einen sofortigen „Kauf“ genehmigen und eine Bestellung senden, wenn bestimmte Parameter erfüllt sind. Wenn der Preis stimmt und der Bestand oder die Vorlaufzeit übereinstimmen, sendet der Computer sofort eine Bestellung und sichert sich den Bestand.
Viele Distributoren bieten heute Informationsseiten zum Thema „Bestellautomatisierung“ auf ihren Websites an. Die großen Anbieter haben viel Arbeit und Geld in den Ausbau ihrer API-Kapazitäten gesteckt und bieten ihren Kunden ein Team an, das auch Laien beim Einstieg in die Automatisierung unterstützt.
Nehmen Sie sich eine oder zwei Minuten Zeit und stöbern Sie herum. Prüfen Sie, ob Ihr MRP-System API-fähig ist. Wenn ja, melden Sie sich an und legen Sie los