Was sich die Entwickler von Beschaffungsteams wünschen
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Veröffentlicht am 10. Januar 2024
Entwickler- und Beschaffungsteams spielen eine entscheidende Rolle bei der komplizierten Abstimmung von Design und Fertigung. Beide Teams sind unverzichtbar, aber Kommunikationsprobleme können manchmal zu unnötigen Spannungen führen. Wie lässt sich dieses Problem lösen und das gegenseitige Verständnis fördern? Welche Kenntnisse wünschen sich Entwickler von Beschaffungsteams? Und wie lässt sich eine optimale Zusammenarbeit realisieren?
1. Papierkram kann ein Problem sein
Alles, was ein Entwickler an Papierkram erledigen muss, geht an Zeit für die Entwicklungsarbeit verloren. Diese Flut an Formularen und Zulassungen ist nicht nur ein bürokratisches Hindernis, sie wirkt sich auch negativ auf die Kreativität aus. Entwickler wünschen sich einen schlanken Prozess in einem System, das sowohl die Notwendigkeit von Verantwortlichkeit als auch von Flexibilität berücksichtigt.
Was Beschaffungsexperten tun können: Investieren Sie in eine Software für den Einkauf, die wiederkehrende Aufgaben automatisiert und manuelle Eingriffe reduziert. Durch die Digitalisierung und Konsolidierung des Papierkrams können sich beide Teams auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und damit die Effizienz steigern und Verzögerungen reduzieren.
2. Lieferantenbeziehungen geben ein Gefühl von Sicherheit
Entwickler wissen oft sehr genau, welche Teile sie benötigen und wo sie diese beziehen können. Die vertrauten Beziehungen zu bewährten Lieferanten geben ihnen ein Gefühl der Zuverlässigkeit. Wenn sie sich jedoch mit neuen Lieferanten auf unbekanntes Terrain begeben müssen, kann dies zu Unsicherheiten führen, die sie gerne vermeiden würden.
Was Beschaffungsexperten tun können: Eine Liste zugelassener Lieferanten ist zwar für die Steuerung der Qualität unerlässlich, doch sollte den Entwicklern ein Schnellverfahren zur Verfügung gestellt werden, um neue Lieferanten vorzuschlagen und Zulassungen zu erhalten (idealerweise natürlich ohne zusätzlichen Papierkram) – vor allem, wenn es sich um innovative oder fortschrittliche Bauteile handelt.
3. Ein Balanceakt zwischen Vertrauen und Technologie
Die Bindung an bewährte Lieferanten kann sich manchmal so anfühlen, als würde man nur mit der Hälfte der Farben malen dürfen. Entwickler wissen um den Wert von Vertrauen, wünschen sich aber manchmal die Freiheit, am Puls der technologischen Entwicklung zu sein – auch wenn das bedeutet, die eigene Komfortzone zu verlassen.
Was Beschaffungsexperten tun können: Organisieren Sie regelmäßige Treffen, bei denen die Entwickler neue Technologien vorstellen und deren Vorteile erläutern können. Auf diese Weise wird das Beschaffungsteam über neue technische Entwicklungen informiert und versteht, warum bestimmte Bauteile für ein Projekt unerlässlich sein können, auch wenn sie nicht von zugelassenen Lieferanten stammen.
4. Sourcing ist mehr als nur Einkaufen
Einkaufsentscheidungen werden nicht aus einer Laune heraus getroffen. Entwickler wünschen sich, dass Beschaffungsteams verstehen, wie tiefgreifend die Recherchen, die Beratungen mit Kollegen und die Einbindung von Experten sind, die den Entscheidungen oft vorausgehen. Die Unbeständigkeit der Lieferketten, vor allem in jüngster Zeit, macht die Sache noch komplexer.
Was Beschaffungsexperten tun können: Nutzen Sie kollaborative Plattformen, wo Entwickler die Gründe für ihre Einkaufsentscheidungen darlegen können. Wenn die Entwickler ihre Recherchen und Beratungen dokumentieren können, erhalten Beschaffungsexperten ein besseres Verständnis und eine genauere Grundlage für ihre Anfragen.
5. Strenge Beschaffungsregeln schaffen manchmal Hindernisse
Jede Richtlinie oder Einschränkung kann sich wie eine Fessel anfühlen, die Entwickler zurückhält. Ganz gleich, ob es sich um die Herausforderung handelt, Bestellungen aufzuteilen oder innerhalb einer zugelassenen Liste zu bleiben: Entwickler wünschen sich mehr Flexibilität und mehr Spielraum, ohne die Regeln zu umgehen.
Was Beschaffungsexperten tun können: Die Beschaffungsregeln regelmäßig überprüfen und aktualisieren. Und einen Feedback-Mechanismus einführen, bei dem Entwickler aufgrund ihrer praktischen Erfahrungen Änderungen vorschlagen können, kann dazu beitragen, diese Richtlinien so zu gestalten, dass sie flexibler und weniger restriktiv sind.
6. Kommunikation und Transparenz sind entscheidend
Entwickler legen Wert auf Transparenz. Ganz gleich, ob Teile bestellt werden, Lieferungen erwartet werden oder sich die Auslieferung verzögert – rechtzeitige Aktualisierungen sind wichtig. Weniger bürokratische Zulassungsverfahren und direktere Kommunikationskanäle bedeuten einen echten Vorteil.
Was Beschaffungsexperten tun können: Entwickeln Sie eine zentrale Kommunikationsplattform, beispielsweise ein Dashboard, auf dem alle Beteiligten Echtzeit-Updates zu Bestellungen, Lieferungen und etwaigen Problemen einsehen können. Dies kann die Abhängigkeit von E-Mails verringern und sicherstellen, dass alle Beteiligten auf dem Laufenden bleiben.
7. Entwickler-Fachwissen bei der Teileauswahl nutzen
Entwickler bringen eine Fülle von Erfahrungen, Fähigkeiten und Fachwissen mit und wünschen sich, dass dies häufiger anerkannt wird. Sie wünschen sich einen kooperativeren Ansatz bei der Entscheidungsfindung, bei dem ihr Fachwissen nicht nur anerkannt, sondern aktiv nachgefragt wird.
Was Beschaffungsexperten tun können: Organisieren Sie Workshops, bei denen Entwickler ihr Fachwissen weitergeben, die Beschaffungsteams aber auch ihre Sachzwänge erläutern können. Bei diesen Gesprächen werden möglicherweise zunächst Hindernisse im Prozess deutlich, aber diese zu überwinden ist nur durch eine bessere Kommunikation möglich. Zudem können funktionsübergreifende Teamsitzungen, bei denen Entscheidungen über die Teileauswahl gemeinsam getroffen werden, den gegenseitigen Respekt fördern und die Ergebnisse verbessern.
8. Der Unterschied zwischen internen Designs und Vertragsverpflichtungen
Entwickler müssen oft unterschiedliche Interessen miteinander in Einklang bringen. Wenn sie intern Designs entwerfen, sind sie völlig frei. Vertragliche Verpflichtungen bringen jedoch eine Reihe anderer Herausforderungen mit sich. Sie wünschen sich eine direktere Kommunikation mit dem Kunden und ein wenig mehr Autonomie bei internen Projekten.
Was Beschaffungsexperten tun können: Ein klarer Workflow für interne Projekte im Vergleich zu kundenbasierten Projekten kann helfen, die Erwartungen klar zu definieren. Bei internen Designs kann Entwicklern mehr Freiheit eingeräumt werden, während bei Kundenprojekten ein strukturierterer Ansatz verfolgt werden kann, der sicherstellt, dass die Kundenanforderungen erfüllt werden, ohne die Kreativität zu behindern.
Fazit
Ganz gleich, vor welchen Herausforderungen Entwickler und Beschaffungsexperten stehen: Der Erfolg hängt von gegenseitigem Respekt und Verständnis ab. Wenn Beschaffungsteams diese Erkenntnisse nutzen, haben sie eine hervorragende Möglichkeit, effizienter mit Entwicklern zusammenzuarbeiten. Und das Ergebnis sind problemlose Abläufe, bahnbrechende Innovationen und ein positives Betriebsklima.