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Blockchain für die Lieferkette der Elektronikindustrie: 4 gute Gründe

(Bildquelle: TierneyMJ/Shutterstock.com)

Carolyn Mathas für PartProcurer.com | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten, 25 Sekunden

Unzählige Störungen in der Lieferkette machen deutlich, wie wichtig eine Digitalisierung mit hoher Datenintegrität und -qualität ist. Die Blockchain-Technologie bietet hierbei für die Lieferketten ein hohes Maß an Transparenz, Vertrauen, Managementvorteilen und vor allem eine überzeugende Zukunft. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf vier gute Gründe für den Einsatz der Blockchain.

Transparenz

Es gibt viele Probleme in den Lieferketten, z. B. unzureichende Rückverfolgbarkeit, komplexe Compliance-Anforderungen, geringe Flexibilität und problematisches Management. Lieferketten sind unglaublich komplex. Hierbei kann die Blockchain-Technologie sehr gut helfen, denn sie bietet eine vollständig überprüfbare und gültige Aufzeichnung der Transaktionen. Mit Hilfe von Verschlüsselungs- und Kontrollmechanismen sorgt Blockchain für Transparenz, indem sie Informationen so speichert, dass sie nicht verändert werden können, ohne dass die Veränderung aufgezeichnet wird.

Mit Blockchain wird eine größere Transparenz und eine genaue Nachverfolgung der gesamten Lieferkette erreicht. Dabei digitalisieren die Unternehmen ihre physischen Vermögenswerte und erstellen eine dezentralisierte, unveränderliche Aufzeichnung aller Transaktionen, die eine Nachverfolgung von der Produktion bis zur Auslieferung ermöglicht. Durch die Distributed-Ledger-Technologie verschaffen Blockchain-Lösungen für die Lieferkette den berechtigten Teilnehmern mehr Transparenz über alle Aktivitäten in der Lieferkette.

Viele große Unternehmen haben bereits mit der Implementierung von Blockchain begonnen, um Echtzeit-Datenzugriff, Datenschutz, Rückverfolgbarkeit und Auditierbarkeit für ihr Lieferkettenmanagement zu gewährleisten. Im Folgenden werden einige Beispiele genannt:

  • Mit Hilfe von Blockchain können Walmart-Mitarbeiter die Herkunft von Lebensmitteln innerhalb von Sekunden statt Tagen ermitteln und so die Transparenz in der Lieferkette erhöhen.
  • Die Ford Motor Company nutzt Blockchain, um die Lieferungen und die Echtheit von Kobalt zu überprüfen, einem wesentlichen Bestandteil der Batterien von Elektroautos.
  • De Beers nutzt ein Blockchain-basiertes Netzwerk, um Diamanten über die gesamte Lieferkette hinweg zu verfolgen.
  • UPS ist der Blockchain in Trucking Alliance beigetreten, um die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen. Die Unternehmen UPS und Inxeption haben eine Blockchain-gestützte Plattform zur Verbesserung der Lieferketten von Händlern eingeführt. Das Unternehmen meldete ein Patent für ein Blockchain-System an, das den Bestimmungsort, die Bewegung und die Transportmethode von Paketen erfassen kann und so für Effizienz und Transparenz sorgt. 
  • FedEx nutzt die Blockchain zur Überwachung der Lieferkette bei der Verfolgung seiner Sendungen. Zudem hat das Unternehmen ein Blockchain-Pilotprogramm gestartet, um zu ermitteln, welche Daten zur Klärung von Kundenreklamationen auf der Blockchain gespeichert werden sollten.

Vertrauen

Bevor es die Blockchain gab, mussten Lieferketten dem Netzwerk, den Teilnehmern, den Computern, der Kryptographie und den Protokollen vertrauen – das sind alles potenzielle Fehlerquellen. Der Datenaustausch auf einer Blockchain-Plattform basiert auf einem unveränderlichen, verteilten und gemeinsam genutzten Hauptbuch, mit dem Transaktionen mit Partnern in der Lieferkette auf vertrauenswürdige Weise durchgeführt werden können. Blockchain ist daher eine vertrauensbildende Technologie, denn ihr verteiltes Hauptbuchsystem zeichnet Transaktionen sicher auf, speichert, verwaltet und überträgt sie. Die Technologie macht das Vertrauen zwischen allen Mitgliedern der Lieferkette überflüssig und setzt lediglich ein Vertrauen in diese Technologie voraus.

Blockchain ermöglicht Zugriff auf dieselben Informationen. Dadurch werden Fehler bei der Kommunikation und der Übertragung von Daten reduziert. Es wird weniger Zeit für die Validierung von Daten benötigt und stattdessen liegt der Schwerpunkt auf der genauen, effizienten und sicheren Lieferung von Waren und Dienstleistungen – das steigert die Qualität und senkt die Kosten.

Das Weltwirtschaftsforum hat vor kurzem ein Toolkit für die Blockchain-Einführung veröffentlicht, das in einjähriger weltweiter Zusammenarbeit von über 100 Führungskräften entwickelt wurde. Das Toolkit „Redesigning Trust“ konzentriert sich auf Anwendungsfälle in der Lieferkette und im Handel und wurde auf der Grundlage der Erkenntnisse aus der Analyse realer Projekte entwickelt. Das Toolkit soll Unternehmen dabei unterstützen, Best Practices einzuführen und mögliche Hindernisse bei der Einführung der Distributed-Ledger-Technologie zu überwinden.

Management

Bei einer kleinen Lieferkette, in der alle Beteiligten bekannt und vertrauenswürdig sind, ist eine Blockchain wahrscheinlich unnötig. Für die meisten komplexen und globalen Lieferketten, die mehrstufig sind und aufgrund von Branchenvorschriften ein hohes Maß an Rückverfolgbarkeit erfordern, ist das heute jedoch kaum der Fall. In Lieferketten werden häufig viele Milliarden von Transaktionen in Echtzeit abgewickelt, und die Informationen sind oft isoliert, unterschiedlich formatiert, schwer zugänglich und schlecht zu analysieren.

Mit der Blockchain werden Managementprobleme wie Datenauthentizität und Vertraulichkeit gelöst. Sie kann für Finanztransaktionen oder den Warentransport eingesetzt werden und sorgt für Vertrauen und Integrität in der gesamten elektronischen Lieferkette. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Vorteile der Blockchain für das Management der Lieferkette:

  • Niemand kann einen Eintrag im Distributed Ledger manipulieren. Mit Blockchain ist es unmöglich, eine Zahlung in der Lieferkette, Bestandsaufzeichnungen, Lagerbedingungen, Lieferzeiten und -daten zu fälschen.
  • Alle Unternehmen in der Kette sind miteinander verbunden und stimmen zu, dass jede Transaktion gültig ist.
  • Die Unternehmen in der Kette wissen, woher jeder Vermögenswert stammt, ganz gleich, ob es sich um Komponenten, Endprodukte oder natürliche Ressourcen handelt.

Blockchain bietet für die Lieferkette auch einen End-to-End-Schutz. Ein Blockchain-basierter Überwachungsrahmen kann beispielsweise genutzt werden, um Schwachstellen in der gesamten Elektronik-Lieferkette zu entschärfen.

Das Potenzial der Blockchain

Blockchain, KI und IoT verschmelzen miteinander und nutzen dabei die besten Eigenschaften der drei Technologien. Während Blockchain für Transparenz in der Lieferkette, Vertrauen, Datenschutz, sichere Speicherung und gemeinsame Nutzung von Daten sorgt, bietet KI Intelligenz in Echtzeit, Mustererkennung und umfassendere Analytik. Und das IoT treibt die Automatisierung voran, erhöht die Transaktionsgeschwindigkeit und senkt die Kosten.

Durch die Nutzung der Vorteile aller drei Bereiche lassen sich einige der heutigen Herausforderungen in der Lieferkette angehen, darunter:

  • Altsysteme, die eine plattformübergreifende Extraktion und Interpretation von Daten erschweren.
  • Unverschlüsselte IoT-Daten, die direkt vom Gerät an die Cloud gesendet werden.
  • Schwierigkeiten, eine Transaktion einer bestimmten Partei zuzuordnen, was der Geldwäsche oder der Terrorismusfinanzierung Tür und Tor öffnet.
  • Speicherung und Verwaltung einer großen Menge an Daten.

Das Zusammenwachsen von Blockchain, KI und IoT ebnet den Weg in eine neue Ära der Digitalisierung von Lieferketten.